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Der Hintergrund zum Hören

Der Name Jüdemerstraße leitet sich von der »Judenmauer« ab, die den seit dem 12. Jahrhundert bezeugten jüdischen Friedhof umschloss. In einem Einkünfteverzeichnis des Trierer Domkapitels wird festgehalten, dass die jüdische Gemeinde dem Domkapitel jährlich am Feste des Hl. Stephanus (26. Dezember) sechs Denare von ihrem Friedhof (»de cemiterio eorum«) zu zahlen hatte. Das Datum, an dem dieser Zins zu entrichten war, war sehr subtil gewählt, denn es war der Festtag des Protomärtyrers der Apostelgeschichte, also des ersten Märtyrers, der der Tradition nach von Juden gesteinigt wurde.

Die Lage des Friedhofs innerhalb der ummauerten mittelalterlichen Stadt ist ungewöhnlich. Allerdings wurde die Stadtmauer im 12. und 13. Jahrhundert, also vergleichsweise spät, erbaut. In anderen Orten lag der jüdische Friedhof immer außerhalb der Stadtummauerung. Das war auch ursprünglich in Trier der Fall, denn dieser Friedhof dürfte im 11. Jahrhundert angelegt worden sein, als es noch keine Stadtbefestigung gab. Das Friedhofsareal befand sich ursprünglich in dem Bereich der heutigen Antoniuspfarrkirche und wurde im Laufe des 14. Jahrhunderts nach Osten, also dem heutigen Viehmarkt, hin erweitert. Der Hintergrund dafür dürfte in der Tatsache gelegen haben, dass 1306 die Juden aus dem Königreich Frankreich ausgewiesen wurden und sich viele von ihnen in Trier niederließen, was nicht zuletzt auch romanische Namen unter den nachgewiesenen Juden des 14. Jahrhunderts belegen. Bei archäologischen Ausgrabungen auf dem Viehmarktareal in den 1980er-Jahren wurden sieben Skelette ergraben, die nach Osten bzw. Südosten, also mit Blick nach Jerusalem, ausgerichtet waren. Von diesen sieben Bestatteten wiesen vier schwere Hiebverletzungen im Schädelbereich auf. Möglicherweise ist dies ein Hinweis auf eine Judenverfolgung. Der Friedhof hat den überlieferten Grabsteinen zufolge noch bis in die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts als solcher gedient, also über die Pestverfolgungen von 1349 hinweg, denn es gibt einen Grabstein, der auf das Jahr 1373 datiert werden kann. Wenig später allerdings dürfte der Friedhof dann aufgegeben worden sein. Wir wissen von einer seit den 1380er-Jahren erwähnten neuen Kapelle, eines Vorgängerbaus der späteren Antoniuskirche, die offenbar in den Bereich des ehemaligen, dann nicht mehr genutzten jüdischen Friedhofs hineingebaut wurde.Text: Prof. Dr. Lukas Clemens 
Redaktion: Prof. Dr. Frank G. Hirschmann

Der Name Jüdemerstraße leitet sich von der »Judenmauer« ab, die den seit dem 12. Jahrhundert bezeugten jüdischen Friedhof umschloss. In einem Einkünfteverzeichnis des Trierer Domkapitels wird festgehalten, dass die jüdische Gemeinde dem Domkapitel jährlich am Feste des Hl. Stephanus (26. Dezember) sechs Denare von ihrem Friedhof (»de cemiterio eorum«) zu zahlen hatte.

The name Jüdemerstraße is derived from the "Judenmauer" (Jewish Wall), which enclosed the Jewish cemetery, which has been documented since the 12th century. In a list of income of the Trier cathedral chapter it is recorded that the Jewish community had to pay the cathedral chapter six denarii from their cemetery ("de cemiterio eorum") annually on the feast of St. Stephen (26 December). The date on which this interest was to be paid was very subtly chosen because it was the feast day of the protomartyr of the Acts of the Apostles, i.e. the first martyr who, according to tradition, was stoned to death by Jews.

The location of the cemetery within the walled medieval city is unusual. However, the city wall was built in the 12th and 13th centuries, comparatively late. In other places, the Jewish cemetery was always outside the city walls. This was also originally the case in Trier, because this cemetery was probably established in the 11th century, when there were still no city walls. The cemetery area was originally in the area of today's St. Anthony's parish church and was extended towards the east, i.e. today's cattle market, in the course of the 14th century. The background for this may have been the fact that in 1306 the Jews were expelled from the Kingdom of France and many of them settled in Trier, as evidenced not least by Romanesque names among the proven Jews of the 14th century. During archaeological excavations on the Viehmarkt area in the 1980s, seven skeletons were unearthed that faced east or southeast, i.e. with a view towards Jerusalem. Of these seven burials, four had severe injuries to the skull. This is possibly an indication of persecution of the Jews. According to the surviving gravestones, the cemetery served as such until the second half of the 14th century, i.e. beyond the plague persecutions of 1349, because there is a gravestone that can be dated to 1373. A little later, however, the cemetery was probably abandoned. We know of a new chapel mentioned since the 1380s, a predecessor of the later St. Anthony's Church, which was apparently built in the area of the former Jewish cemetery, which was then no longer used.Author: Prof. Dr. Lukas Clemens 
Editorial staff: Prof. Dr. Frank G. Hirschmann

The name Jüdemerstraße is derived from the "Judenmauer" (Jewish Wall), which enclosed the Jewish cemetery, which has been documented since the 12th century. In a list of income of the Trier cathedral chapter it is recorded that the Jewish community had to pay the cathedral chapter six denarii from their cemetery ("de cemiterio eorum") annually on the feast of St. Stephen (26 December).

Le nom Jüdemerstraße est dérivé du "Judenmauer" (mur juif), qui entourait le cimetière juif, documenté depuis le 12e siècle. Dans une liste des revenus du chapitre de la cathédrale de Trèves, il est indiqué que la communauté juive devait payer au chapitre de la cathédrale six deniers provenant de leur cimetière ("de cemiterio eorum") chaque année à l'occasion de la fête de saint Étienne (26 décembre). La date à laquelle ces intérêts devaient être payés a été très subtilement choisie car c'était la fête du protomartyr des Actes des Apôtres, c'est-à-dire du premier martyr qui, selon la tradition, a été lapidé par les Juifs.

L'emplacement du cimetière dans la ville médiévale fortifiée est inhabituel. Cependant, la muraille de la ville a été construite aux 12e et 13e siècles, ce qui est relativement tardif. Dans d'autres endroits, le cimetière juif se trouvait toujours à l'extérieur des murs de la ville. C'était également le cas à l'origine à Trèves, car ce cimetière a probablement été créé au 11e siècle, alors qu'il n'y avait pas encore de remparts. La zone du cimetière se trouvait à l'origine dans la zone de l'actuelle église paroissiale de Saint-Antoine et a été étendue vers l'est, c'est-à-dire l'actuel marché aux bestiaux, au cours du 14e siècle. Cela peut s'expliquer par le fait qu'en 1306, les Juifs ont été expulsés du royaume de France et que nombre d'entre eux se sont installés à Trèves, comme en témoignent notamment les noms romans parmi les Juifs avérés du 14e siècle. Lors des fouilles archéologiques menées dans le quartier du Viehmarkt dans les années 1980, sept squelettes ont été mis au jour, orientés vers l'est ou le sud-est, c'est-à-dire avec une vue sur Jérusalem. Sur ces sept sépultures, quatre présentaient des blessures graves au crâne. C'est peut-être une indication de la persécution des Juifs. D'après les pierres tombales qui subsistent, le cimetière a été utilisé comme tel jusqu'à la seconde moitié du XIVe siècle, c'est-à-dire au-delà des persécutions de la peste de 1349, car une pierre tombale peut être datée de 1373. Un peu plus tard, cependant, le cimetière a probablement été abandonné. Nous connaissons une nouvelle chapelle mentionnée depuis les années 1380, prédécesseur de la future église Saint-Antoine, qui a apparemment été construite dans la zone de l'ancien cimetière juif, qui n'était alors plus utilisé.Auteur: Prof. Dr. Lukas Clemens 
Équipe éditoriale: Prof. Dr. Frank G. Hirschmann

Le nom Jüdemerstraße est dérivé du "Judenmauer" (mur juif), qui entourait le cimetière juif, documenté depuis le 12e siècle. Dans une liste des revenus du chapitre de la cathédrale de Trèves, il est indiqué que la communauté juive devait payer au chapitre de la cathédrale six deniers provenant de leur cimetière ("de cemiterio eorum") chaque année à l'occasion de la fête de saint Étienne (26 décembre).

Jüdemerstraße

In der Neustraße vor dem Haus Nr. 92 befinden sich zehn Stolpersteine. Sie gehören zu einem Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig, der 1996 begonnen hat, 10×10 cm große Messingplatten für Opfer des Nationalsozialismus an der Stelle in den Boden einzulassen, wo der Mensch zum letzten Mal freiwillig gewohnt hat. Es handelt sich um Sinti und Roma, kranke und behinderte Menschen, politische Gegnerinnen und Gegner, Priester, Homosexuelle, Kriegsdienstverweigerer, Wehrmachtsdeserteure, aber vor allen Dingen Jüdinnen und Juden. 70.000 Stolpersteine hat Gunter Demnig seither verlegt, davon über 200 in Trier.

Fünf der Stolpersteine in der Neustraße 92 erinnern an die jüdische Familie Herrmann. Diese betrieb zunächst in der Simeonstraße und dann in der Neustraße ein Herrenbekleidungsgeschäft. Der 1886 geborene angesehene Kaufmann Jakob Herrmann war mit der Luxemburgerin Hedwig David verheiratet. Sie hatten zwei Söhne, Robert und Bernhard. Hedwig starb in jungen Jahren, und Jakob heiratete dann deren jüngere Schwester Irma, das Paar hatte einen Sohn, Erich. Schon acht Wochen nach der Machtergreifung Hitlers wurden im ganzen Reich und auch in Trier die Geschäfte jüdischer Besitzerinnen und Besitzer boykottiert. 1936 gaben die Herrmanns ihr Geschäft auf und zogen nach Luxemburg.

Am 10. Mai 1940 überfielen deutsche Soldaten der Wehrmacht Luxemburg, Frankreich und Belgien, und die Familie geriet erneut in den Herrschaftsbereich der Nazis. Wir finden sie dann ein Jahr später, am 16. Oktober 1941, auf der Liste eines Zuges, der Juden aus Luxemburg über Trier in das Ghetto im polnischen, von Deutschen besetzten Łódź brachte. Jakob Herrmann wurde Wochen nach der Ankunft des Zuges im Ghetto umgebracht, er wurde 55 Jahre alt. Am selben Tag starb sein 12 Jahre alter Sohn Erich durch Gewalt. Sohn Robert starb im Alter von 17 Jahren 1942 im Ghetto. Auch Irma kam im Ghetto um, ihr Todesdatum ist unbekannt. Der letzte Überlebende, der 21-jährige Sohn Bernhard, wurde 1944 vom Ghetto Łódź ins Vernichtungslager Chelmno gebracht und dort vergast.

Damit endet die Geschichte der Trierer Familie Herrmann, aber dank der Stolpersteine ist das Gedächtnis an sie und ihr Schicksal nicht ausgelöscht, und 2010 kamen hier Angehörige aus Deutschland und den USA zu einer Würdigungsfeier zusammen.Text: Thomas Zuche 
Redaktion: Prof. Dr. Frank G. Hirschmann

In der Neustraße vor dem Haus Nr. 92 befinden sich zehn Stolpersteine. Sie gehören zu einem Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig, der 1996 begonnen hat, 10×10 cm große Messingplatten für Opfer des Nationalsozialismus an der Stelle in den Boden einzulassen, wo der Mensch zum letzten Mal freiwillig gewohnt hat.

Ten Stolpersteine are located in Neustraße in front of house no. 92. They are part of a project by the Cologne artist Gunter Demnig, who began in 1996 to set 10×10 cm brass plates for victims of National Socialism into the ground at the place where the person lived for the last time by choice. These are Sinti and Roma, sick and disabled people, political opponents, priests, homosexuals, conscientious objectors, Wehrmacht deserters, but above all Jews. Since then, Gunter Demnig has laid 70,000 Stolpersteine, more than 200 of them in Trier.

Five of the Stolpersteine in Neustraße 92 commemorate the Jewish Herrmann family. They ran a men's clothing shop first in Simeonstraße and then in Neustraße. The respected merchant Jakob Herrmann, born in 1886, was married to Hedwig David from Luxembourg. They had two sons, Robert and Bernhard. Hedwig died at a young age, and Jakob then married her younger sister Irma; the couple had a son, Erich. Just eight weeks after Hitler seized power, the businesses of Jewish owners were boycotted throughout the Reich and also in Trier. In 1936, the Herrmanns gave up their business and moved to Luxembourg.

On 10 May 1940, German soldiers of the Wehrmacht invaded Luxembourg, France and Belgium, and the family again fell under Nazi rule. We then find them a year later, on 16 October 1941, on the list of a train taking Jews from Luxembourg via Trier to the ghetto in Polish, German-occupied Łódź. Jakob Herrmann was killed weeks after the train arrived in the ghetto, he was 55 years old. On the same day, his 12-year-old son Erich died by violence. Son Robert died in the ghetto in 1942 at the age of 17. Irma also perished in the ghetto, her date of death is unknown. The last survivor, 21-year-old son Bernhard, was taken from the Łódź ghetto to the Chelmno extermination camp in 1944, where he was gassed.

This ends the story of the Herrmann family from Trier, but thanks to the Stolpersteine, the memory of them and their fate has not been erased, and in 2010 relatives from Germany and the USA gathered here for a tribute ceremony.Author: Thomas Zuche 
Editorial staff: Prof. Dr. Frank G. Hirschmann

Ten Stolpersteine are located in Neustraße in front of house no. 92. They are part of a project by the Cologne artist Gunter Demnig, who began in 1996 to set 10×10 cm brass plates for victims of National Socialism into the ground at the place where the person lived for the last time by choice.

Dix Stolpersteine sont situés dans la Neustraße, devant la maison n° 92. Elles font partie d'un projet de l'artiste de Cologne Gunter Demnig, qui a commencé en 1996 à enfoncer des plaques de laiton de 10×10 cm pour les victimes du national-socialisme dans le sol à l'endroit où la personne a vécu pour la dernière fois par choix. Ce sont des Sinti et des Roms, des malades et des handicapés, des opposants politiques, des prêtres, des homosexuels, des objecteurs de conscience, des déserteurs de la Wehrmacht, mais surtout des Juifs. Depuis lors, Gunter Demnig a posé 70 000 Stolpersteine, dont plus de 200 à Trèves.

Cinq des Stolpersteine de la Neustraße 92 commémorent la famille juive Herrmann. Ils tenaient un magasin de vêtements pour hommes, d'abord dans la Simeonstraße, puis dans la Neustraße. Le respectable commerçant Jakob Herrmann, né en 1886, était marié à Hedwig David, originaire du Luxembourg. Ils ont eu deux fils, Robert et Bernhard. Hedwig est morte en bas âge, et Jakob a ensuite épousé sa sœur cadette Irma ; le couple a eu un fils, Erich. Huit semaines seulement après la prise de pouvoir par Hitler, les entreprises des propriétaires juifs ont été boycottées dans tout le Reich et également à Trèves. En 1936, les Herrmann ont abandonné leur entreprise et se sont installés au Luxembourg.

Le 10 mai 1940, les soldats allemands de la Wehrmacht envahissent le Luxembourg, la France et la Belgique, et la famille tombe à nouveau sous la domination nazie. Nous les retrouvons ensuite un an plus tard, le 16 octobre 1941, sur la liste d'un train emmenant des Juifs du Luxembourg via Trèves vers le ghetto de Łódź polonais, occupé par les Allemands. Jakob Herrmann a été tué quelques semaines après l'arrivée du train dans le ghetto, il avait 55 ans. Le même jour, son fils Erich, âgé de 12 ans, est mort par violence. Le fils Robert est mort dans le ghetto en 1942 à l'âge de 17 ans. Irma a également péri dans le ghetto, la date de sa mort est inconnue. Le dernier survivant, Bernhard, 21 ans, a été emmené du ghetto de Łódź au camp d'extermination de Chelmno en 1944, où il a été gazé.

C'est ainsi que se termine l'histoire de la famille Herrmann de Trèves, mais grâce à la Stolpersteine, leur souvenir et leur destin n'ont pas été effacés, et en 2010, des proches d'Allemagne et des États-Unis se sont réunis ici pour une cérémonie d'hommage.Auteur: Thomas Zuche 
Équipe éditoriale: Prof. Dr. Frank G. Hirschmann

Dix Stolpersteine sont situés dans la Neustraße, devant la maison n° 92. Elles font partie d'un projet de l'artiste de Cologne Gunter Demnig, qui a commencé en 1996 à enfoncer des plaques de laiton de 10×10 cm pour les victimes du national-socialisme dans le sol à l'endroit où la personne a vécu pour la dernière fois par choix.

Familie Herrmann

Herrmann family

La famille Herrmann

Im Haus Brückenstraße 10 in Trier wurde am 5. Mai 1818 Karl Marx geboren. Seine Eltern, die jüdische Familie Marx, hatten hier sechs Räume gemietet, und er kam als einziges seiner acht Geschwister hier zur Welt, denn die Familie zog bereits im Herbst 1819 in ein eigenes Haus in der Simeonstraße um. Sein Vater konvertierte aus politischen und beruflichen Gründen zum Christentum, und auch seine Kinder und seine Ehefrau Henriette traten 1824 bzw. 1825 zum Protestantismus über.

In den Jahrzehnten nach dem Auszug der Familie Marx wurde das Haus mehrfach umgebaut und erweitert. 1928 erwarb die SPD das Gebäude, um hier ein Museum für die Geschichte der Arbeiterbewegung und eine Gedenkstätte für Karl Marx einzurichten. Dazu kam es aber erst nach dem 2. Weltkrieg, da die Nazis 1933 das Haus besetzt und die SPD enteignet hatten. Seit 1947 dient das Haus als Museum, 1968 wurde es an die SPD- nahe Friedrich-Ebert-Stiftung übergeben, die hier einen international besuchten Lern- und Informationsort einrichtete.

In der derzeitigen Ausstellung, die 2018 zum 200. Geburtstag von Karl Marx eröffnet wurde, ist das Gebäude selbst das größte Exponat. Karl Marx wird hier gezeigt als Familienmensch, als Denker und Revolutionär, als Philosoph, Journalist, Ökonom und Sozialwissenschaftler – und das vor dem Hintergrund der naturwissenschaftlichen, technischen und vor allem politischen Umbrüche des 19. Jahrhunderts. Welche Bedeutung dieser in Trier geborene jüdische Rechtsanwaltssohn noch heute in aller Welt hat, zeigt sich auch an den Besuchszahlen des Museums, in das Gäste aus über 100 Staaten und allen Kontinenten der Welt kommen.

Marx‘ Kritik an Staat und Verfassung seiner Zeit und seine scharfen Analysen der Wirkungsmechanismen des kapitalistischen Wirtschafts- und Gesellschaftssystems begeistern viele. Intellektuelle und politische Aktivisten, soziale und politische Bewegungen haben ihn im 20. Jahrhundert groß gemacht. Sie benutzten ihn für ihre Zwecke – im positiven wie im negativen Sinn. Er gilt als politisches Symbol, als Heilsbringer, als Fratze des Kommunismus, als Ikone, aber auch als Impulsgeber für kritisches Nachdenken über unsere Gesellschaft. Sein Anspruch, die Welt verändern zu wollen, und seine Fragen nach den Ursachen von Armut und Wohlstand machen ihn noch heute aktuell.Text: Elisabeth Neu 
Redaktion: Prof. Dr. Frank G. Hirschmann

Im Haus Brückenstraße 10 in Trier wurde am 5. Mai 1818 Karl Marx geboren. Seine Eltern, die jüdische Familie Marx, hatten hier sechs Räume gemietet, und er kam als einziges seiner acht Geschwister hier zur Welt, denn die Familie zog bereits im Herbst 1819 in ein eigenes Haus in der Simeonstraße um.

In the house at Brückenstraße 10 in Trier, Karl Marx was born on 5 May 1818. His parents, the Jewish Marx family, had rented six rooms here, and he was the only one of his eight siblings to be born here, as the family had already moved to their own house in Simeonstraße in the autumn of 1819. His father converted to Christianity for political and professional reasons, and his children and wife Henriette also converted to Protestantism in 1824 and 1825 respectively.

In the decades after the Marx family moved out, the house was rebuilt and extended several times. In 1928, the SPD bought the building to set up a museum for the history of the workers' movement and a memorial to Karl Marx. However, this only came about after the Second World War, as the Nazis occupied the house in 1933 and expropriated the SPD. Since 1947, the house has served as a museum, and in 1968 it was handed over to the Friedrich Ebert Foundation, which is close to the SPD and has established an internationally visited place of learning and information here.

In the current exhibition, which opened in 2018 to mark the 200th anniversary of Karl Marx's birth, the building itself is the largest exhibit. Karl Marx is shown here as a family man, as a thinker and revolutionary, as a philosopher, journalist, economist and social scientist - and against the backdrop of the scientific, technical and, above all, political upheavals of the 19th century. The importance of this Jewish lawyer's son, who was born in Trier, can still be seen today all over the world, as can be seen from the number of visitors to the museum, who come from over 100 countries and all continents of the world.

Marx's critique of the state and constitution of his time and his sharp analyses of the mechanisms of the capitalist economic and social system inspire many. Intellectuals and political activists, social and political movements made him great in the 20th century. They used him for their purposes - in both a positive and negative sense. He is regarded as a political symbol, as a saviour, as the grimace of communism, as an icon, but also as an impulse for critical reflection on our society. His claim to want to change the world and his questions about the causes of poverty and prosperity make him still relevant today.Author: Elisabeth Neu 
Editorial staff: Prof. Dr. Frank G. Hirschmann

In the house at Brückenstraße 10 in Trier, Karl Marx was born on 5 May 1818. His parents, the Jewish Marx family, had rented six rooms here, and he was the only one of his eight siblings to be born here, as the family had already moved to their own house in Simeonstraße in the autumn of 1819.

Dans la maison de la Brückenstraße 10 à Trèves, Karl Marx est né le 5 mai 1818. Ses parents, la famille juive Marx, y avaient loué six pièces, et il est le seul de ses huit frères et sœurs à y être né, car la famille avait déjà déménagé dans sa propre maison de la Simeonstraße à l'automne 1819. Son père s'est converti au christianisme pour des raisons politiques et professionnelles, et ses enfants ainsi que sa femme Henriette se sont également convertis au protestantisme, respectivement en 1824 et 1825.

Dans les décennies qui ont suivi le départ de la famille Marx, la maison a été reconstruite et agrandie plusieurs fois. En 1928, le SPD a acheté le bâtiment pour y installer un musée sur l'histoire du mouvement ouvrier et un mémorial à Karl Marx. Toutefois, cela ne s'est produit qu'après la Seconde Guerre mondiale, les nazis ayant occupé la maison en 1933 et exproprié le SPD. Depuis 1947, la maison sert de musée. En 1968, elle a été cédée à la Fondation Friedrich Ebert, proche du SPD, qui y a établi un lieu d'apprentissage et d'information internationalement visité.

Dans l'exposition actuelle, qui a été ouverte en 2018 pour marquer le 200e anniversaire de la naissance de Karl Marx, le bâtiment lui-même est la plus grande pièce exposée. Karl Marx est présenté ici comme un père de famille, un penseur et un révolutionnaire, un philosophe, un journaliste, un économiste et un spécialiste des sciences sociales - avec pour toile de fond les bouleversements scientifiques, techniques et, surtout, politiques du XIXe siècle. L'importance de ce fils d'avocat juif, né à Trèves, est aujourd'hui encore perceptible dans le monde entier, comme en témoigne le nombre de visiteurs du musée, qui viennent de plus de 100 pays et de tous les continents du monde.

La critique de Marx de l'État et de la constitution de son époque et ses analyses pointues des mécanismes du système économique et social capitaliste en inspirent plus d'un. Les intellectuels et les militants politiques, les mouvements sociaux et politiques ont fait sa grandeur au 20e siècle. Ils l'ont utilisé à leurs fins - dans un sens positif et négatif. Il est considéré comme un symbole politique, comme un sauveur, comme la grimace du communisme, comme une icône, mais aussi comme une impulsion pour une réflexion critique sur notre société. Sa prétention à vouloir changer le monde et ses interrogations sur les causes de la pauvreté et de la prospérité font qu'il est encore d'actualité aujourd'hui.Auteur: Elisabeth Neu 
Équipe éditoriale: Prof. Dr. Frank G. Hirschmann

Dans la maison de la Brückenstraße 10 à Trèves, Karl Marx est né le 5 mai 1818. Ses parents, la famille juive Marx, y avaient loué six pièces, et il est le seul de ses huit frères et sœurs à y être né, car la famille avait déjà déménagé dans sa propre maison de la Simeonstraße à l'automne 1819.

Jüdemerstraße

Der Hintergrund zum Hören

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